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Sprache und Weltbild

Die christliche Schuld- und Gerichtslexik im Althochdeutschen als Faktor für den Erfolg der Ablasspraxis

Erschienen am 15.03.2010, 1. Auflage 2010
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783640562312
Sprache: Deutsch
Umfang: 32 S.
Format (T/L/B): 0.3 x 21 x 14.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Eines der Merkmale der religiösen Lexik des Althochdeutschen ist, dass das aufkommende Christentum alte Rechtsvokabeln mit neuem christlichem Inhalt auflud. Prägte die religiöse Lexik des Christentums im Althochdeutschen durch diese Einflüsse der Rechtssprache ein religiöses Klima, das besonders empfänglich für die Idee des Ablasshandels war? Ist der sprachliche Ausdruck des Christentums in Deutschland und eine damit einhergehende spezielle Färbung des Christentums ein auslösender Faktor für den verstärkten Missbrauch des Ablasshandels gewesen? War es nicht zufällig Luther, der sich als Erneuerer der deutschen Sprache und Begründer des Frühneuhochdeutschen einen Namen machte, der die herrschende, durch Sprache mitgetragene Weltsicht in Frage stellte, als er diese Missbräuche im exzessiven Ablass-handel der katholischen Kirche zu kritisieren begann? Diese Arbeit möchte etwas darüber aussagen, ob in den Quellen Belege dafür zu finden sind, dass die religiöse Lexik im Zusammenhang mit der Bußpraxis die erste der vorgestellten Fragen und somit die Basis dieses Gedankenganges rechtfertigt. Dabei beschränkt sie sich auf Quellen, die sich möglichst in einer Zeit direkt vor beziehungsweise am Beginn des Ablasshandels bewegen. Die Lexik des Althochdeutschen wird anhand der Schuld- und Gerichtsvokabeln betrachtet - in den überlieferten Beichten aus dem 9./10./11. Jahrhundert, die in die gewünschte Zeit und das betroffene Themengebiet fallen und dem Weltuntergangsgedicht Muspili aus dem 9. Jahrhundert, das Vorstellungen vom christlichen Endgericht darstellt, dabei aber noch Anklänge an heidnische Vorstellungen zeigt. Aus diesen Quellen werden relevante Begriffe aus dem oben angesprochenen Wortfeld untersucht. Eine Zusammenfassung zeigt, inwiefern es anhand der untersuchten Quellen gerechtfertigt ist, die religiöse Lexik im Althochdeutschen als Auslöser der besonderen Ausbreitung des Ablasshandels im deutschen Raum anzusehen.